„Wir haben über die Frage des Islams gesprochen’’…
Kirgisien ist ein faszinierendes Land und die einzige parlamentarische Demokratie Zentralasiens. Die derzeitige Demokratie ist noch schwach. Zwei Mal wurden Regierungen gestürzt, 2005 und 2010. Deutschland hat jüngst die Wirtschaftshilfe erhöht. Der deutsche Botschafter Peter Rudolf Scholz teilt mit, dass der deutsche Bundestag beschlossen hat, Kirgisien weitere 14,9 Mio. Euro Schulden zu erlassen. Seit 1993 gab es knapp 400 Millionen Euro an Entwicklungs- und Wirtschaftshilfe.
Etwa 80 Prozent der Einwohner sind sunnitische Muslime, acht Prozent russisch-orthodoxe Christen. Laut Angaben der Staatskommission für Religionsfragen gibt es in dem Land mit rund 5,5 Millionen Einwohnern etwa 1700 offiziell registrierte Moscheen, neun islamische Hochschulen, etwa 60 Religionsschulen, rund 60 islamische Zentren, Stiftungen und Vereinigungen. Schätzungsweise mehrere hundert Moscheen bestehen ohne eine offizielle Genehmigung. Zurzeit wird in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek eine neue Zentralmoschee errichtet, sie soll die größtes des Landes werden. Ihre Minarette sollen eine Höhe von etwa 60 Metern erreichen.
Im Vergleich mit anderen Ländern mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit sind radikale religiöse Ideen in Kirgisien relativ gemässigt verbreitet. Aber 10 % der Muslime stimmen z. B. der Aussage zu, dass ein Angriff auf Mitbürger zur Verteidigung des Islam gerechtfertigt sein könnte (zum Vergleich: Afghanistan 39 %). Ein weiterer Indikator: 35 % der Muslime Kirgisiens wünschen, dass die Scharia Gesetzescharakter erhält (in Afghanistan: 99 %). Die Biografien von Menschen, die sich um des Dschihads willen in andere Länder aufgemacht haben, zeigen, dass sich die Mehrheit von ihnen im Lande selbst radikalisiert hat – sie waren nicht Mitglied internationaler terroristischer Organisationen und haben keine militärische Grundausbildung in Regionen bewaffneter Auseinandersetzungen, durchlaufen.
Seit mehreren Monaten sorgen sich der Staat und das Muftiat um potentielle terroristische Bedrohungen im Land. Etwa 300 Kirgisen haben sich laut mancher Schätzungen dem Islamischen Staat im Irak und in Syrien angeschlossen und die Behörden befürchten, dass diese auch in ihrem Heimatland Attentate ausüben werden. So erklärte der Großmufti Kirgisiens Maksatbek Hadji Toktomuschew einmal vor dem Gebet: „Der Terrorismus ist der Feind des Islam.“
Religion ist in Kirgisien ein Sicherheitsproblem. Vor allem der stark usbekische Süden, die Stadt Osch, ist Heimat von muslimischen Eiferern und Terroristen. Das fürchtet selbst Präsident Atambajew, der bei seinem jüngsten Deutschland-Besuch vor einem zweiten Afghanistan warnt und Unterstützung für sein Land erbittet. Hier liegt der tiefe Grund für die Reise Merkels. Noch kein deutscher Kanzler war vor Merkel in Kirgisien.
Der Südteil des Landes mit der Provinz Osch liegt im Ferganabecken. Dieser Landesteil steht auch in einem gewissen politischen Gegensatz zu Bischkek. Hier bereiten Überbevölkerung, Bodenknappheit, Arbeitslosigkeit und andere soziale Probleme der Regierung Sorgen. Inzwischen das Land rauben die Ausländer aus. Menschenrechtsaktivisten versuchen, mit der Kanzlerin ins Gespräch zu kommen, um Öffentlichkeit und ein Bewusstsein für die Umweltschäden im Tian-Shan-Gebirge zu schaffen, schreibt „Die Tageszeitung”. Kasse mit der Mine macht bislang vor allem ihr kanadischer Inhaber: Centerra Gold mit Sitz in Toronto verdiente zwar wegen des abnehmenden Goldgehaltes in der Mine zuletzt weniger, nach eigenen Angaben im ersten Quartal 2016 aber immer noch 18 Millionen Dollar. Dem Land bleiben zerstörte Gletscher und vergiftetes Wasser, in dem unter anderem Zyanid gefunden wird.
Beim Treffen mit Merkel drückte der Großmufti seine Sorge aus, dass manche Muslime Kirgisiens, vor allem die Jungen, den Terrorismus als einen Teil der Religion ansehen könnten. „Der islamische Terrorismus wurde von den Feinden des Islam erfunden. Er soll die schlechte Seite der Muslime zeigen und die Gläubigen in einem furchtbaren Blutbad gegeneinander aufhetzen. Aber der Islam ist eine Gnade. Der Terrorismus hat keine Religion, keinen Staat und keine Grenzen“, bemerkte der Großmufti.
Der Islam sei gegenüber den anderen Religionen in Kirgisien tolerant, so der Mufti, der „Islam sei eine Religion des Friedens“. Zudem bekräftigte er, der Islam sei eigentlich auf die Einehe festgelegt, erlaube aber auch Polygamie. Er selbst habe aber nur eine Frau und vier Kinder. Zu den finanziellen Fragen teilte er mit, laut neuem Gesetz werde das Muftiat die Einnahmen ab sofort in den Sozialfond einzahlen und auch Steuern abführen.
Die Bedeutung des Islam werde in Kirgisien weiterhin zunehmen. „Dieser Prozess ist unumkehrbar“, meint anderer Teilnehmer des Treffens, Kadyr Mailikow, Leiter des kirgisischen Forschungszentrums „Religion, Recht und Politik“. Doch wichtig sei jetzt, nicht alle Kraft in die Bekämpfung islamischer Werte, sondern sie beispielsweise in die Bildung zu stecken. Malikow äußerte die Meinung, dass einer der wichtigsten Gründe für die Verbreitung des religiösen Extremismus und Terrorismus in der mangelhaften religiösen Ausbildung lagen. Nach dem Zusammenbruch der sovietischen Ideologie fehlte Kirgisien eine Ideologie, die das Volk einigen und ihr eine Ausrichtung und gewisse Identität geben könnte. Malikov stellte fest, dass der Begriff „Wahhabismus“ nur in den 90 Jahren populär war, dann aber an Bedeutung verlor. An Ihrer Stelle trat nun die in Kirgisien verbotene islamische Partei „Hizb ut–Tahrir“, die immer mehr Anhänger in ihren Reihen vereinigte. Sie führte ihre missionarische Tätigkeit vor allem im Süden des Landes aus.
Frau Merkel, legen sie endlich ihre Maske ab!
Anschließend an das Treffen fand eine Presskonferenz des Präsidenten Atambajew und der Bundeskanzlerin Deutschlands mit den Medienvertretern statt.
Atambaev: „Lassen Sie uns unterscheiden: die arabische, pakistanische Kultur usw. und die Kultur der Kirgisen. Ich sehe hier ein Aufzwängen von fremder Kultur, etwa von fremden Trachten. Wir haben doch eigene. Ich habe den Koran mehrmals gelesen, auch mit Analyse. Wir brauchen es nicht, dass uns fremde Kulturen aufgezwungen werden. Unsere Vorfahren, unser Volk bewahrt die eigene Sprache und die eigene Kultur. Die fremde Kultur soll hier nicht unter dem Dach der Religion Einfluss nehmen.
Solche Banner (es geht um die Vermeidung der Islamisierung) brauchen wir. Ich habe sie gesehen. Das sind doch drei Fotos und eine Frage: Wohin denn? – Ich habe erfahren, dass ein Banner vernichtet wurde. Das ist passiert, weil die Menschen nicht tolerant sind. Ich habe selber von einem Imam gehört, dass ein Verstorbener nicht bestattet werden durfte. Diese Intoleranz mündet in Mord, in Enthauptung. Das hat mit dem Islam nichts zu tun. Wenn Sie einmal Korantexte gelesen haben, dann wissen Sie, dass da schwarz auf weiß steht: Wer einen Menschen tötet, der tötet die ganze Welt.”
Merkel: „Wir haben über die Frage des Islams gesprochen, aber vor allen Dingen über die Frage der Islamisierung in dem Sinne, dass der radikale Islam propagiert wird, und waren uns darüber einig, dass versucht werden muss, so viele eigene Imame wie möglich auszubilden. Wir haben auch in Deutschland Ausbildungsstätten für Imame und Religionslehrer und werden das verstärken… Deutschland wird tun, was es kann, um Radikalisierungen entgegenzuwirken.”
Leider jedoch irrt die Kanzlerin damit. Sie irrt gewaltig, und sie irrt gefährlich. Es gibt keine islamische Aufklärung in Deutschland. Deswegen würden es die Mullahs auch nicht wagen, mit den Vertretern radikal islamischer Parteien und Bewegungen überhaupt in einen Disput zu treten. Dazu müsse „die religiöse Sphäre“ in Ordnung gebracht werden. Ein Schritt zum Wohl ist die kürzlich erfolgte Gründung in Bischkek eines Forschungsinstituts der Islamkunde, das die Problem des Islams mit wissenschaftlichen Methoden angehen und eine öffentliche Kampagne gegen religiösen Extremismus führen soll. Weiterhin der Verteidigungsrat habe am 10. September 2015 beschlossen, Kirgisen, die sich dem IS angeschlossen haben, die Staatsbürgerschaft abzuerkennen.
„Der Kampf um die Köpfe auch der Neuankömmlinge kann nur zusammen mit den muslimischen Institutionen gelingen. Solange aber solche Ereignisse (wie in Würzburg) stets nur dazu führen, unnötig wertvolle Zeit mit Lückenfüller-Diskussionen um Kopftuch und Händegruß zu verschwenden, kommen wir als Gesellschaft nicht weiter. Und Terrorristen, Kriminelle und Verirrte sehen weiter ihre Chance, unschuldige Menschen wahllos zu töten und dadurch die Zweitracht in unserer Gesellschaft zu erhöhen”, meint Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland.
Es kam zu großen theologischen Kontroversen. Der Regierungschef Kirgisiens sprach sich gegen Hidschabs und Kopftücher aus, da sie nicht der kirgisischen muslimischen Tradition entsprächen.
In Deutschland beschränkt sich der Einfluss staatlicher Strukturen auf die Moslems auf ein Minimum, und in den Beziehungen zwischen den Migranten und den Institutionen dominieren Korruption, Erpressung und Schwarzarbeit. Häufig würde die Tätigkeit der Imame (vor allem in den Moscheen) sogar kontra-produktiv wirken, da sich die Gläubigen schnell den hervorragend ausgebildeten Predigern der radikal islamischen Gruppen zuwenden würden. So sehen die Ergebnisse von Merkels Willkommenskultur aus. Und so gehen wir langsam auf die Knie vor dem Islam. Es bleibt zu hoffen, dass dies bei den kommenden Landtagswahlen im Herbst seinen Niederschlag findet.
„Deutschland ist aus den Fugen. Das Land ist ein anderes geworden: Terror, Gewalt und Ausnahmezustände sind die neue Normalität“, schreibt „Junge Freiheit“. Danke Frau Merkel, jetzt haben wir den Terror bei uns zu Hause und brauchen nicht mehr in die Welt hinaus um Krieg zu Spielen.
Wie in den anderen zentralasiatischen Staaten bildete sich Anfang der neunziger Jahre auch in Kirgisien ein eigenes Muftiat heraus. Diese nationale geistliche Verwaltung der Muslime entwickelt die Partnerschaft mit der geistlichen Verwaltung der Muslime Russlands. Die Muslime sind die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft in Russland. In mehreren Föderationssubjekten ist der Islam die vorherrschende Religion.
„Heute wird im Namen der Religion ein großes Spiel gespielt, da werden Begriffe und Terminologie völlig verdreht. Die Aufklärungsarbeit müsse darum in verschiedenen Richtungen, darunter auch bei anderen Konfessionen geleistet werden“, sagt Albir Krganow, Mufti von Moskau. Die Stadtverwaltung von Moskau schätzt, dass derzeit etwa 10 Prozent der rund 12 Millionen Moskauer Bürger Muslime sind. Derzeit gebe es demnach für Muslime in Moskau vier Moscheen.
Die Normalisierung der deutsch-russischen Beziehungen ist selbst wenn für den gemeinsamen Kampf mit dem radikalen Islam nötig. Frau Merkel trägt Mitschuld an der gesteigerten Spannung zwischen Deutschland und Russland und das sich die NATO wildwuchernd ausbreitet. Sie trägt die Schuld daran, dass Deutschland ein Vasallenstaat der USA ist. Verbessern kann man die deutsch-russische Beziehungen nur durch einen neuen großen Wurf.
Auswärtiges Amt zu Kirgisien: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Laender/Kirgisistan.html
In Kirgistan hat es bereits eine bunte Revolution gegeben, deren Zeck die Beseitigung der prorussischen Eliten des Landes und deren Ersetzung durch prowestliche Lakaien war. Die Revolution war misslungen, der Wersten hat es aber nicht aufgegeben und in diesem Kontext muss auch die Reise von Frau Merkel in Kirgistan gesehen werden
Siehe auch den Artikel in der Deutschen Wirtschaftszeitung „Türkei warnt Putin vor Putsch-Versuch in seiner Nachbarschaft“
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/07/26/tuerkei-warnt-putin-vor-putsch-versuch-in-seiner-nachbarschaft/
ES