Ή στραβός είναι ο γιαλός ή στραβά αρμενίζουμε
28.03.2024
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    Ihr Land soll Sie überhaupt nicht interessieren


    Naja, und der Kampf wird von Russland offenbar auch auf diesem Schlachtfeld aufgenommen

     

    Eine Woche, bevor das IOC über die Sperre Russlands bei den Olympischen Spielen entscheidet, kam der neue Russland-Doping-Enthüllungsfilm von Hajo Seppelt raus. Feines Timing. In Russland nimmt man die Machart genüsslich auseinander. Seppelt leistet tatkräftige Unterstützung. Zum einen, indem er seine Dokus so produziert, wie er es tut (Bilder von russischen Athleten unterlegt er mit der Titelmelodie einer Knast-Serie…), zum anderen, indem er sich bei einem Interview mit einer russischen Journalistin zu inadäquatem Verhalten und zu ehrlichen Aussagen hat hinreißen lassen.

    Hier kann man Seppelt in Aktion bewundern:

    Der Job von Journalisten in einem Interview ist es, den Gesprächspartner zu Offenbarungen zu provozieren. Der Job von Politikern in einem Interview ist es, sich nicht zu offenbaren und gegen die Spitzfindigkeiten der Journalisten immun zu sein und immer nur die vorbereiteten Slogans von sich geben, egal wie die Fragen gestellt sind.

    Die „Rossija“-Journalistin Olga hat ihren Job gemacht. Seppelt ist aber kein Politiker und ungeübt darin, im Dialog Ruhe zu bewahren und einstudierte Phrasen abzusondern. Von harmlosen Fragen lässt sich Seppelt derart in Rage bringen, dass er auf einer emotionalen Welle die politische Korrektheit vergisst und offen seine Meinung geigt. Der Wortwechsel:

    Olga: Könnten Sie uns wenigstens einmal das [Beweis-]Material zeigen, von dem im Film die Rede ist?

    Hajo: Nein, ich habe es nicht hier. [Das Interview fand in einem Hotel statt, wo Seppelt ein Zimmer für die Interviews angemietet bekam.] Verzeihung, was Sie hier sagen, verwundert mich ein wenig.

    Olga: Wurden Sie jemals bezahlt für das Material in Ihren Filmen?

    Hajo: Niemals. Nie im Leben. Ich bin kein Agent, ich bin ein Journalist. Ich rufe einfach die Leute auf, selbst über das Doping in Russland zu recherchieren. Ich hoffe, das hilft, etwas zu finden, was Herrn Mutko [russischer Sportminister] nicht gefällt.

    (…)

    Olga: Sie verweisen immer darauf, dass Sie irgendwelches Beweismaterial haben, es aber nicht zeigen werden …

    Hajo: Nein, das habe ich nicht gesagt.

    Olga: Warten Sie, in Ihrem Film wird doch gesagt, …

    Hajo: Olga, Olga, lassen Sie uns noch mal …

    Olga: Eine Sekunde, nur damit wir es verstehen, es ist sehr wichtig für uns, das müssen Sie verstehen, wir fahren vielleicht nicht zu den Olympischen Spielen.

    Hajo: Nicht Sie. Sie haben nichts zu tun mit den Sportlern. Sind Sie etwa ein Freund der Sportler?

    Olga: Ich versuche ein Freund meines Landes zu sein.

    Hajo: Warum? Sie sollen kein Freund Ihres Landes sein.

    Olga: Warum?

    Hajo: Weil Sie ein Journalist sind. Sie müssen unabhängig sein. Sie verstehen Ihre Aufgabe als Journalist nicht. Ihr Land soll Sie überhaupt nicht interessieren.

    (…)

    Hajo: Olga, das macht keinen Sinn. Sie verstehen nicht, dass Sie nicht stolz auf Ihr Land sein sollten. Das Interview ist beendet.

    [Seppelt schmeißt das Team raus, verlangt die Löschung des Interviews.]

    Olga: Warum sind Sie so aggressiv?

    Hajo: Weil Sie dumm sind!

    Olga: Wir sind dumm?

    Hajo: Ja, ihr seid dumm. Ihr seid russische Journalisten, die stolz auf ihr Land sind. Seid ihr dumm? Ihr sollt nicht stolz sein, ihr sollt konsequent sein. Verschwindet. Ich diskutiere keine dummen Fragen. Ihr seid in Korruption versunken, das ist das Problem.

    Olga: Können Sie uns einfach Ihre Aufzeichnungen zeigen, damit wir das verstehen?

    Hajo: Ich habe sie nicht hier, sind Sie dumm?

    (…)

    Hajo: Wenn Sie die Rolle eines Journalisten nicht verstehen, schauen Sie in den Spiegel, was Sie für einen Blödsinn erzählen. Sie sind stolz auf Russland. Unsere Athleten. Das sind nicht eure Athleten.

    Im Treppenhaus wird Seppelt handgreiflich, schreit herum. Dann verfolgt er das russische Team noch eine halbe Stunde durch die Stadt und versucht die Polizei zu holen. Er hat sich das Mikrofon des Teams geschnappt (bzw. dessen Lärmschutzhülle) und gibt es auf mehrfache Nachfragen nicht her.

    Was für Geschenke! Schade nur, dass die Polizei nicht ähnlich blöd war und sich nicht hat bitten lassen.

    Fassen wir das Wesentliche zusammen. Seppelt ist verwundert, dass russische Journalisten die angeblich vorhandenen Belege für die wilden Anschuldigungen gegen den russischen Sport sehen wollen. Unfassbar, nicht wahr? Diese unprofessionellen, „dummen“ Russen wollen doch tatsächlich die Belege sehen, statt blind an deren Existenz zu glauben. Ich nehme an, diesen fiesen Trick aus der untersten Schublade der schmutzigen journalistischen Methoden hat die ARD kommen sehen und Seppelt deshalb in ein Hotel zum Interview geschickt, wo er den russischen Hinterhalt mit der kreativsten aller denkbaren Möglichkeiten kontert: Das Material ist nicht im Hotel! Haben Sie „Hot Shots“ gesehen, die Action-Parodie? Da gibt es eine Szene, wo der Held einen Gefangenen aus dem Gefängnis befreien will. Der Gefangene sagt sinngemäß: „Das geht nicht. Sie haben mir die Schnürsenkel zusammengebunden.“ Auf diesem Niveau bewegt sich Seppelt mit seiner Verteidigung.

    Was man im Westen stattdessen von russischen Journalisten erwartet:

            Sie sollen kein Freund Ihres Landes sein. Ihr Land soll Sie überhaupt nicht interessieren. Sie verstehen nicht, dass Sie nicht stolz auf Ihr Land sein sollten.

    Das ist genau der Geist, mit dem westliche Journalismus-Schulen nach dem Zerfall der Sowjetunion russische Journalisten ausgebildet haben. Das ist der Geist, in dem tausende westliche NGOs alle Russen gelehrt haben, nicht nur im Journalismus, sondern in allen Lebensbereichen. Seit 25 Jahren wird den Russen von ihren „Freunden“ aus dem Westen systematisch Selbsthass beigebracht. Sich nicht für das eigene Land zu interessieren, nur Schlechtes darin sehen und suchen – so sieht der westliche Herr gern den Russen. Und natürlich dürden die Russen niemals den Westen hinterfragen. Unterwürfig sollen sie sein, kritisch nur gegen das eigene Land.

    Seppelt offenbart viel mehr als Seppelts Gedanken. Er offenbart exemplarisch die koloniale Denkweise des Westens. In dieser Denkweise gibt es Völker, die mehr wert sind als andere Völker. Es gibt Völker, die bestimmen und Völker, die stumm gehorchen.

    Deutschland sieht sich in der Hierarchie der Völker über Russland. Diese Grundhaltung wird aus Gründen der politischen Korrektheit nicht offen ausgesprochen, aber sie ist ungesprochen da. Man erkennt sie, wenn man zwischen den Zeilen liest. Für Seppelt, den einfachen Journalisten, ist das weiter oben im Text geschehen. Die gleiche Denkweise zieht sich durch die deutsche Gesellschaft bis ganz nach oben. Merkel sagte neulich:

    Ich bin dafür, dass Russland Schritt für Schritt auch enger an den europäischen Wirtschaftsraum heranrückt, dass wir am Schluss eine gemeinsame Wirtschaftszone von Wladiwostok bis Lissabon haben.

    Lesen Sie aufmerksam mit. Da sollen nicht etwa der europäische und der russische Wirtschaftsraum näher zusammenrücken. Nein, Russland soll an Europa heranrücken. Die Beziehung soll nicht gegenseitig sein. Europa bleibt unverändert, nur Russland soll sich bewegen – auf Europa zu. Aus dem diplomatischen übersetzt heißt das: Wenn Russland sich unter Europa unterordnet, gliedern wir Russland in den europäischen Wirtschaftsraum ein. Es gibt das deutsche Herrenvolk und das russische Dienervolk.

    „Nach oben buckeln, nach unten treten“ – das ist ein Wesensmerkmal deutscher Kultur und auch der deutschen Außenpolitik. Tief im Arsch der USA herumkriechen und sich gleichzeitig toll aufplustern gegen andere Länder. Ein Miteinander auf Augenhöhe scheint im kulturellen Verständnis Deutschlands zu nachgeordnet zu sein, um sich gesamtgesellschaftlich bemerkbar zu machen.

    Deutschland wird mit dieser Denkweise voll auf die Schnauze fallen. Nein, nach oben buckeln ist schon in Ordnung, das bringt Streicheleinheiten ein. Aber das Treten nach unten ist gefährlich. Grundsätzlich. Und ganz besonders, wenn man gegen Russland tritt. Das zeugt nicht nur von einer generell fragwürdigen Ideologie, sondern auch von großer Dummheit.

    Quelle: http://analitik.de/2016/06/11/ihr-land-soll-sie-ueberhaupt-nicht-interessieren/

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